Das Fallen der Maske – Nochmals über Sascha313

Über die Entlarvung des Renegaten Hu Feng schrieb Mao Tsetung einst: „Was falsch ist, bleibt falsch: Die Maske muß herunter.“1 Auch bei Sascha313 musste die Maske fallen und seine Falschheit sich offenbaren. Letztes Mal ging es um seine Rumpelstilzchen-Attitüde zum Artikel über den Revisionismus der Honecker-Ära, zu dem seitdem von seiner Seite auch keinerlei Eigenrecherche geschehen ist, sondern bloß weitere Verleumdungen bis hin zur Behauptung, dieser sei eine „Erfindung“. Das würde stimmen, wenn er damit meinen würde, dass es sich dabei nicht um eine Erfindung unsererseits, sondern von Erich Honecker und co handelt. Aber darum geht es hier heute nicht noch einmal, denn zu diesem Thema wurde alles gesagt und von Saschas Seite kam von Beginn an nur heiße Luft. Angemerkt sei nur, dass er bestreitet, dass die SED eine revisionistische Partei geworden ist. Dazu beschwört er gerne Kurt Gossweiler als eine Art Abgott, aus dem Kontext gerissen, wenn es in sein eigenes, realitätsfremdes Schema passt, unterschlägt jedoch, dass Gossweiler die SED nach 1970 durchaus als eine revisionistische Partei sah und den inneren Zersetzungsprozess, die Sozialdemokratisierung, relativ ausführlich beschrieb2. Genug davon.

Heute geht es um ein viel tieferes Problem: Die Weltanschauung Saschas. In ähnlicher Manier wie den Honecker-Artikel attackiert er auch unseren Artikel über die Leninisierung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, bezichtigt uns, dass dieser Artikel „reich an Worthülsen“ sei und „aus dem Zusammenhang gerissene Pseudo-Fakten“ beinhalte und „im selben Stil“ sei, wie der Artikel über den Honecker-Revisionismus, obwohl dieser Artikel (oh Wunder!) keinen einzigen Satz über die DDR enthält, das wohlgemerkt in einem einzigen Satz und ohne Belege. Deshalb schrieb er entsprechend „wohlinformiert“: Der Autor ganz [sollte wohl „kann“ bedeuten; L. M.] sich der Freude und Zustimmung der DDR-Aufarbeitungsindustrie sicher sein.“ Welch ein Meisterhirn, welch ein Alleswisser! Er braucht offenbar keinerlei Analyse, sondern muss nur mal ein „Machtwort“ sprechen, damit alle sich willenlos seinem Geschwätz unterordnen, so zumindest, wenn es ihm nach ginge. Glücklicherweise gibt es auf der Welt auch Menschen, die ihr Köpfchen zum denken benutzen können, statt in diesem bloß Stuß zusammenzubrauen.

Eine Darlegung der Erkenntnistheorie unter Berücksichtigung von Saschas Fehlern

Er ereifert sich über den Terminus „Leninisierung“, als sei dieser einem Wörterbuch für Marsianisch entnommen worden und führt dafür irgendeine willkürliche „Quelle“ an, aus der dieser Begriff quasi zitiert worden sei. Dabei ist dieser hinreichend bekannt und bedeutet den Übergang zu leninistischen Positionen. Aber darin scheint sein Problem zu stecken: Er gesteht nicht zu, dass Karl und Rosa eine geistige Entwicklung durchmachten und eben keine vollwertigen Leninisten waren bis sie starben, aber dabei waren, welche zu werden; zum einen durch den Einfluss der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution, zum anderen durch die Erkenntnis der Notwendigkeit leninistischer Methoden aufgrund der eigenen Praxis. Würde der werte Sascha die Werke von Wilhelm Pieck und Clara Zetkin sich einmal zur Lektüre vornehmen, so würde er das auch wissen, denn diese beschreiben diesen Prozess und auch werden diese im Artikel dazu zitiert. Aber für Sascha ist ja der dialektische Entwicklungsprozess, der sich vollzieht bis man zum vollwertigen Marxisten-Leninisten geworden ist, eineabsolut unmarxistische, wissenschaftsfremde Denkweise“. Dabei ist dieser Prozess sehr marxistisch und wissenschaftlich. Jegliche Erkenntnis kommt aus der Praxis3, also geht es nicht anders, dass man einen Entwicklungsprozess vom Idealismus und der Metaphysik zum dialektischen Materialismus hin durchmacht; bevor man das Ganze versteht, versteht man zuerst Teilbereiche dessen und fügt diese im Nachhinein im Kopf zu einem Ganzen zusammen, beispielsweise beim Wasserkreislauf. Zuerst lernt man, dass man Wasser verbraucht, dann lernt man, dass Wasser verdunstet und dann dass daraus eben Regen entsteht, der wieder verwendet werden kann. Es gibt keinen Menschen, der mit dieser Erkenntnis geboren wurde, sondern bloß mit der Möglichkeit diese Erkenntnis sich anzueignen. Aus diesem Grund kann es auch keinenallwissenden Genius“ geben, denn die Aneignung von Kenntnissen bedarf Zeit und Geschick4. Bei Karl und Rosa verlief auch dieser Prozess, von den Halbheiten des „Luxemburgismus“ bis zum Leninismus.

Zu Karl und Rosas Weg zum Leninismus

Sascha meint, man solle Karl und Rosa keinesfalls an Lenin bemessen, weil dies bedeuten würde, dass man ihn zum „Halbgott“ machen würde. Uns wirft man vor, dass wir schreiben würden, als seien wir „Antikommunisten“, aber für sich selbst gibt sich Sascha den Segen Vokabular eines x-beliebigen bürgerlichen Schmierfinken zu nutzen, denn diese werfen uns ja vor, dass wir Marx, Engels, Lenin und Stalin „vergöttern“ würden. Dies ist aber nicht der Fall, wir eignen uns ihre richtigen Lehren an, primär den dialektischen Materialismus, um dies beurteilen zu können und führen ihr Werk fort. Wir nehmen sie uns zum Vorbild, ganz besonders eben Lenin aufgrund seiner epochemachenden Bedeutung für die kommunistische Weltbewegung. Sascha, der sonst zu jedem Thema immer ein Stalin-Zitat hervorkramt, unterschlägt hier wichtige Zitate, wie Kautsky die Marx-Zitate zur Diktatur des Proletariats unterschlagen hatte. Stammen etwa nicht diese wahren Worte von Stalin: Der Leninismus ist der Marxismus der Epoche des Imperialismus und der proletarischen Revolution. Genauer: Der Leninismus ist die Theorie und Taktik der proletarischen Revolution im allgemeinen, die Theorie und Taktik der Diktatur des Proletariats im besonderen.“5 Dieser Satz wurde auch durch die geistige Entwicklung von Karl und Rosa anhand der revolutionären Praxis bestätigt, als sie aufgrund der Notwendigkeit auf ähnliche Schlussfolgerungen wie Lenin gelangten, ohne dafür seine Werke zu diesen Themen gelesen zu haben. Stalin sagte im Dezember 1937: Ich möchte, Genossen, daß ihr eure Deputierten systematisch beeinflußt, daß ihr ihnen einschärft, das große Vorbild des großen Lenin stets vor Augen zu haben und Lenin in allem nachzueifern.“6 Lenins Theorien sind essentiell wichtig für den Sieg einer jeden sozialistischen Revolution, deshalb hat Stalin sehr wohl recht, dass man sich Lenin zum Vorbild nehmen soll und somit sich auch an ihm messen soll. Was wird wohl die Ausrede dafür sein, dass Sascha, der sonst doch scheinbar die Gesamtausgabe der Stalin-Werke auswendig kennt, ausgerechnet diese beiden Zitate entfallen sind und das auch noch aus zwei sehr bekannten Werken Stalins? Ob da wohl Absicht hinter steckt, wie bei Kautsky?

Nun weiter. Dann die ´überraschende´ Feststellung des Autors, daß ´Karl Liebknecht auch ein durchaus beachtenswerter Theoretiker des Marxismus´ gewesen sei. Nein – Karl Liebknecht war ein hervorragender Agitator, aber als ´Theoretiker´ ist er zurecht in Vergessenheit geraten. Man braucht sich nur seine Marx-Kritik (´Die inneren Widersprüche der Marxschen Werttheorie´) anzuschauen, dann erkennt man sehr leicht, daß Liebknecht sich hier irrte.“ Sascha reißt dieses Zitat aus dem Kontext, um es in eine Unterstellung zu verwandeln. Dabei stand dieses Zitat in der Einleitung des Artikel-Teils über Liebknecht, um darauf aufmerksam zu machen, dass Liebknecht sich durchaus Gedanken gemacht hat und nicht bloß ein paar Taten vollbracht, ohne eine tiefgründigere Weltanschauung zu besitzen. Auch geht Sascha hier auf einen Fehler Liebknechts ein und legitimiert damit, dass man ihn zum „dummen Agitator“ degradiert, aber nicht auf die Werke, in denen er richtig lag. Im Artikel über die Leninisierung von Karl und Rosa kann man lesen, dass einige bedeutende Fehler Liebknechts thematisiert worden sind, genauso wie auch seine richtigen ideologischen Erkenntnisse. Da dies bei Sascha überhaupt nicht auftaucht und bloß einseitig negativ bestempelt wird, kann man davon ausgehen, dass er vom Artikel bloß die Überschrift und die ersten paar Zeilen sich zu Gemüte geführt hat.

Sascha drohte uns hiermit: Kurzum – wer solche Artikel – und seien sie noch so langatmig – verbreitet, für den gibt es nur eine Rettung: die Löschtaste!“ Beim genauen Lesen fällt auf, dass er nicht das Löschen des Artikels meint, sondern das Löschen desjenigen, „der solche Artikel verbreitet“. Na, soll er es doch versuchen, die Wahrheit lässt sich nicht durch willkürliche Maßnahmen beseitigen. Tatsachen sprechen lauter als Worte […]und die Wahrheit ist allem überlegen.“7

Referenz wegen „Erfindung des Honecker-Revisionismus“:

https://sascha313.wordpress.com/2018/10/17/emil-collet-vergebliche-schmaehung-der-ddr/

Referenz zu seiner Sichtweise, dass die SED niemals revisionistisch geworden sei (Kommentar):

https://maoistdazibao.wordpress.com/2018/11/09/der-anti-stalinismus-der-sed/

Saschas Kommentar:

https://maoistdazibao.wordpress.com/2018/11/20/die-leninisierung-karl-liebknechts-und-rosa-luxemburgs-zum-100-jahrestag-der-gruendung-der-kpd-und-des-spartakusaufstandes/

Sascha zitiert bei jeder Gelegenheit Stalin:

https://maoistdazibao.wordpress.com/2018/07/13/klassenkampf-im-sozialismus/

https://maoistdazibao.wordpress.com/2018/10/26/kim-il-sung-was-ist-ein-revolutionaer/

1„Vorwort und Anmerkungen zu den Materialien über die konterrevolutionäre Clique um Hu Feng“ (Mai bis Juni 1955) In: Mao Zedong „Texte“, Bd. I, Carl Hanser Verlag, München/Wien 1979, S. 146.

2Siehe: „Die Entwicklung der SED“ In: Kurt Gossweiler „Wie konnte das geschehen?“, Bd. II, KPD/Offen-siv, Bodenfelde 2017, S. 225 ff.

3Siehe: „Über die Praxis“ (Juli 1937) In: Mao Tse-tung „Ausgewählte Werke“, Bd. I, Verlag für fremdsprachige Literatur, Peking 1968, S. 349.

4Siehe: „Es gibt kein Universalgenie“ (3. April 1886) In: Joseph Dietzgen „Schriften in drei Bänden“, Bd. II, Akademie-Verlag, Berlin 1962, S. 440.

5„Über die Grundlagen des Leninismus“ (April 1924) In: J. W. Stalin „Werke“, Bd. 6, Dietz Verlag, Berlin 1952, S. 63.

6„Rede in der Wählerversammlung des Stalin-Wahlbezirks der Stadt Moskau“ (11. Dezember 1937) In: J. W. Stalin „Werke“, Bd. 14, Verlag Roter Morgen, Dortmund 1976, S. 166.

7Willkommen, Waffenbrüder der Beobachtungsgruppe des US-Militärs“ (15. August 1944) In: Mao Zedong „On Diplomacy“, Foreign Languages Press, Beijing 1998, S. 27, Englisch. Eigene Übersetzung.

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