Über den Georgismus – Bezüglich des Privateigentums des Grund und Bodens

„Privateigentum an Land ist falsch.“1 – Henry George Der Georgismus besitzt in Deutschland kaum eine Bekanntheit. Dabei liegen die Ursprünge des allseits bekannten Gesellschaftsspiels „Monopoly“ in einem Spiel namens „The Landlord´s Game“, welches von der Georgistin Elizabeth Magie Phillips im Jahre 1904 geschaffen worden ist2. Das Spiel war als Gesellschaftskritik gedacht an einer Monopolisierung des Grund und Bodens (daher auch der spätere Name „Monopoly“ für den Nachfolger). Die Bodenrente – sei es in der Landwirtschaft oder bei der Extraktion von

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Das Ende des doppelten Lottchens

Ed ist kein Geheimnis, dass sich die KO aufgrund inhaltlicher Differenzen im Januar 2023 in eine Volksfront von Palästina und eine Palästinensische Volksfront aufspaltete. Die Tage des “selben Namens, anderen Kurses” sind nun vorüber: Die KO (Göttingen) hat sich in Kommunistische Partei (KP) umbenannt. Mittlerweile haben sowohl KP¹ als auch die Rest-KO² sich geäußert.   Diese Wendung kam für Außenstehende unerwartet, hat die KO doch jahrelang die Gründung einer neuen Partei abgelehnt. Die Rest-KO vertritt diesen Standpunkt bis heute. Die

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Hätte China eigenständig den Kapitalismus entwickeln können? – Zur Theorie der „Keime des Kapitalismus“

„In der Warenwirtschaft, die sich in der chinesischen Feudalgesellschaft entwickelt hatte, waren bereits die ersten Keime des Kapitalismus enthalten. Deswegen hätte sich China auch ohne Einwirkung des ausländischen Kapitalismus allmählich zu einer kapitalistischen Gesellschaft entwickelt.“1 – Mao Tsetung In China ist die geschichtswissenschaftliche Theorie jahrzehntelang diskutiert worden, ob China selbstständig ohne den imperialistischen Einfluss ab der Zeit der Opiumkriege den Kapitalismus hätte entwickeln können. Diese Theorie brachte den Begriff „Keime des Kapitalismus“2 hervor, welche innerhalb der chinesischen Feudalgesellschaft der Ming-

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Gibt es die „asiatische Produktionsweise“ wirklich?

Jedem Genossen dürfte diese Aufzählung der Gesellschaftsformen in Stalins Werk „Über dialektischen und historischen Materialismus“ bekannt sein: „Die Geschichte kennt fünf Grundtypen von Produktionsverhältnissen: die Produktionsverhältnisse der Urgemeinschaft, der Sklaverei, des Feudalismus, des Kapitalismus, des Sozialismus.“1 Diese Aufzählung ist korrekt. Aus bürgerlicher Sicht jedoch wurde damit die „asiatische Produktionsweise“ durch Stalin „verboten“2. Dieser Terminus dürfte den meisten Genossen heutzutage nicht geläufig sein, weil er falsch und längst verworfen worden ist. Der Begriff „asiatische Produktionsweise“ geht auf ein Zitat aus dem

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Ist alles außerhalb des Glaubens Abgötterei? – Kritik an einer erzreaktionären Erscheinung

Im „Erweiterten Katechismus“, den die Anglikanische Kirche in Amerika verfasst hat, bin ich bei Frage 277 „Sind Götzenbilder immer geschnitzte Bildnisse?“ auf folgende alarmierende Aussage gestoßen: „Nein, denn Beziehungen, Gewohnheiten, Bestrebungen und Ideologien können in meinem Bewusstsein zu Götzen werden, wenn ich sie als Rettung aus Elend, Schuld, Armut, Einsamkeit oder Verzweiflung betrachte.“1 Geht man demnach, so ist im Prinzip jegliche politische Aktivität, jegliches Denken außerhalb des kirchlichen Kontextes, jegliche gesellschaftlichen Ambitionen und so weiter allesamt „Götzendienst“. Einzig richtig ist,

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Über Luthers Obrigkeitsverständnis – Ein weiterer Denkanstoß an ehrliche Christen

Martin Luthers Obrigkeitsverständnis hat über Jahrhunderte Unheil in den Köpfen der deutschen Protestanten angerichtet. Das Ganze beruht auf der Zwei-Reiche-Lehre, als bestünde einerseits die Welt, andererseits der Glaube. Da es aber nur eine Realität gibt, kann dieser metaphysische Irrglaube nicht tatsächlich bestehen. Es stimmt, dass Jesus sagte: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“1 Es stimmt aber auch, dass Jesus sich dennoch um alltäglich, ja gar tagespolitische Themen, kümmerte. Luther bestreitet das aber: „Christus kümmerte sich um politische oder wirtschaftliche

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Im Schatten Vietnams und Chinas – Über den Revisionismus in Laos

Hier auch als PDF. Laos – dieses Land ist vielen gänzlich unbekannt und sollte es jemand kennen, so nicht sehr ausführlich. Dass die Demokratische Volksrepublik Laos ein noch immer nominell sozialistischer Staat ist, ist den meisten Genossen zumindest bekannt. Aber auch sie wissen kaum etwas über diesen Staat. Nicht einmal westliche Revisionisten schenken Laos sonderlich viel Aufmerksamkeit, ganz im Kontrast zu China und Vietnam1. Aus diesem Grund sind die folgenden Informationen, und seien sie auch etwas spärlich, von Interesse zum

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Antworten auf aufgetretene Fragen

Es ist schon einige Jahre her, dass ich auf grundlegende Fragen geantwortet habe1. Es sind wieder Fragen aufgetreten, wenn auch leider weniger zu ideologischen Grundlagen als viel mehr welche, die den Einfluss der Woken betreffen. Es wäre mir persönlich lieber, dass solche Fragen gar nicht existieren würden. Aber da wir in einer Zeit leben, in denen die trivialsten Erkenntnisse in Frage gestellt und geleugnet werden, konnten diese überhaupt erst entstehen. Wie viel ideologische Einheit ist realistisch? Es gibt in der

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Zur Frage der Mittelbourgeoisie

Der Artikel existiert hier auch als PDF-Dokument. Es gibt unter Genossen divergierende Meinungen darüber, wie die Mittelbourgeoisie zu behandeln sei. Das liegt sicherlich mit daran, dass dieser Frage im Studium kaum Aufmerksamkeit gewidmet wird. Der Marxismus besitzt auf diese Frage nämlich bereits eine Antwort. Bei der Kleinbourgeoisie führt der Weg zum Sozialismus über die Genossenschaft, während bei der Mittelbourgeoisie der Weg ein anderer ist. Bevor ich auf diesen zu sprechen komme, muss diese Frage geklärt werden: Gab es in der

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Warum nicht einfach aufgeben?

Von bürgerlicher Seite wird uns Kommunisten gerne nahegelegt, einfach den Kampf um den Sozialismus aufzugeben, weil er „aussichtslos“ sei und man dies mit dem Untergang der Sowjetunion ja gesehen habe. Da sind wir aber immer noch. Warum? Marxistische Parteien bestanden schon lange vor der Sowjetunion. Die SPD war von der Gründung bis zum Godesberger Parteiprogramm formell eine marxistische Partei. Auch die KPD machte in ihrer Geschichte stets klar, dass die Arbeiterbewegung aus dem Klassenkampf entspringt, nicht aus der Sowjetunion. Wilhelm

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