Ein interessantes Dokument – Als Hoxhas Albanien die Große Proletarische Kulturrevolution noch unterstützte…
Die erwähnte albanische Broschüre ist hier als PDF verfügbar.
Die gehässige Hetze Enver Hoxhas gegen Mao Tsetung, die er postum entfaltete, ist bekannt. Seine Heuchelei dabei habe ich bereits im März 2019 aufgedeckt1. Nun ist mir eine albanische Broschüre in die Hände gefallen, die die Große Proletarische Kulturrevolution in China gegen die Attacken der Sowjetrevisionisten verteidigt. Sie stammt vom 29. Dezember 1966 und war ursprünglich ein Artikel im Zentralorgan der Partei der Arbeit Albaniens Zeri i Popullit (Stimme des Volkes) gewesen.
Der Text attackiert überwiegend die Sowjetrevisionisten. Eine Analyse dessen erübrigt sich. Es seien hier jedoch markante Stellen angeführt, in denen sich die PdAA hinter Mao Tsetung, seine Lehren und die Große Proletarische Kulturrevolution stellt.
“Alle konterrevolutionären Kräfte – die Imperialisten, mit den amerikanischen an der Spitze die modernen Revisionisten, mit den abtrünnigen sowjetischen Führern an der Spitze, und die verschiedenen Reaktionäre haben sich wütend auf die KP Chinas und den Genossen Mao Tse-tung gestürzt; sie greifen insbesondere durch ungezügelte Verleumdungen die grosse proletarische Kulturrevolution an, welche sich erfolgreich in der Volksrepublik China entwickelt. Die schwarze Fahne dieser wilden antimarxistischen und antichinesischen Kampagne haben jetzt die verräterischen Führer der KP der SU in die Hände genommen.”2
“Indem sie die Lehren des Genossen Mao Tse-tung angreifen und diese dem Marxismus-Leninismus entgegenstellen, versuchen die sowjetischen revisionistischen Führer und ihre Nachbeter die revolutionären Marxismus-Leninismus zu treffen und auf der anderen Seite, ihre opportunistische konterrevolutionäre Einstellung als ´den authentischen und reinsten Marxismus-Leninismus´ hinzustellen.”3
“Um ihren Verrat zu verhüllen und gegen Volkschina verleumden zu können, erheben sich die Revisionisten nicht gegen die Kulturrevolution im allgemeinen, weil dies sehr demaskierend wäre, sondern sie treten nur gegen die chinesische proletarische Kulturrevolution auf. Aber warum beunruhigt wohl die grosse proletarische Kulturrevolution in China so sehr die chruschtschowschen Revisionisten, die amerikanischen Imperialisten und alle konterrevolutionären und reaktionären Kräfte auf Formen der Welt? Diese Revolution ist eine tiefe gesellschaftliche Bewegung von lebenswichtiger Bedeutung sowohl für das Schicksal des Sozialismus in China als auch für die sozialistische Sache und die revolutionäre Bewegung der ganzen Welt. Auf Grund der Lehren des Marxismus-Leninismus, in schöpferischer Weise verwirklicht und entwickelt von der Kommunistischen Partei Chinas und vom Genossen Mao Tse-tung, einschliesslich sowohl der positiven Erfahrung des sozialistischen Aufbaus in China als auch der negativen Erfahrung der Ausbreitung des Revisionismus in der Sowjetunion und in einigen anderen Ländern, leistet die grosse proletarische Kulturrevolution einen neuen sehr wertvollen Beitrag in der Theorie und Praxis des Sozialismus.”4
“Die proletarische Kulturrevolution in China ist vor allem ein klarer Ausdruck des Klassenkampfes zwischen dem Sozialismus und dem Kapitalismus, des harten Kampfes, der sich in jedem Lande während der ganzen historischen Periode des Sozialismus entwickelt, zwischen zwei entgegengesetzten Wegen, dem des Sozialismus und dem des Kapitalismus. Der Marxismus-Leninismus lehrt, und die historische Erfahrung hat es bestätigt und bestätigt es weiter jeden Tag mit neuen Tatsachen, dass dieser Klassenkampf sich unter verschiedenen Formen auf allen Lebensgebieten entwickelt – ökonomischen, politischen, seelischen, militärischen usw.”5
“Das allgemeine Grundziel der grossen proletarischen chinesischen Kulturrevolution ist, dem Revisionismus und der Restaurierung des Kapitalismus in China ein für allemal den Weg zu verlegen, die Wiederholung der Tragödie, welche in der Sowjetunion stattfand, nicht zu gestatten, die ununterbrochene Entwicklung der sozialistischen Revolution auf allen Gebieten bis zum völligen Aufbau des Sozialismus und der kommunistischen Gesellschaft ohne Klassen zu gewährleisten und sichere Garantien für den vollständigen und endgültigen Sieg des Sozialismus zu schaffen.”6
“Die grosse proletarische chinesische Kulturrevolution ist ein harter Kampf gegen solche Bemühungen der bürgerlichen und revisionistischen Rechtselemente, welche dahinzielen, um die chinesische Kommunistische Partei von dem revolutionären, marxistisch-leninistischen Weg, vom Genossen Mao Tse-tung vertreten, zu entfernen. Die grosse proletarische chinesische Kulturrevolution versetzte diesen Plänen einen vernichtenden Schlag, sie verband noch mehr die Partei mit dem entschlossenen marxistisch-leninistischen und antirevisionistischen Kurs des Genossen Mao Tse-tung, sie wurde eine grosse Schule der revolutionären Stählung für alle Kommunisten, belebte in noch nie gesehener Weise und machte noch kämpferischer das ganze Leben der Partei und des Landes.”7
“Die Revisionisten sind wütend und erschreckt zugleich von der marxistisch-leninistischen Linie, welche Genosse Mao Tse-tung verteidigt und ins Leben ruft, von seiner entschlossenen Kampflinie gegen den Imperialismus und den Revisionismus, um die Sache des Sozialismus in China und der Revolution auf der Welt vorwärts zu bringen und von der Tatsache, dass diese Linie, dank der proletarischen Kulturrevolution, über alle Hoffnungen der chruschtschowschen Revisionisten und ihrer Agenten in China, um die Kommunistische Partei und die Volksrepublik China von ihrem richtigen Weg abzulenken, triumphierte.”8
Wird hier nicht das spätere Renegatentum von Enver Hoxha deutlich? Damit aber nicht genug: Mao Tsetung wurde ins Albanische übersetzt und damals auch gelesen. Mao Tsetung wurde praktisch als Klassiker betrachtet, was man an dieser Stelle klar ersehen kann:
“Genosse Mao Tse-tung hat einen grossen Beitrag in der weiteren Entwicklung des Marxismus-Leninismus, in der Theorie des wissenschaftlichen Sozialismus geleistet, indem er ihn mit solchen wichtigen Thesen konkretisierte und bereicherte, wie die Strategie und die Taktik des revolutionären Volkskampfes, die Widersprüche in der sozialistischen Gesellschaft, die Entwicklung der revolutionären Demokratisierung und der Linie der Massen, der Klassenkampf in der sozialistischen Gesellschaft und die Massnahmen, um dem Revisionismus und der Restaurierung des Kapitalismus den Weg zu verlegen sowie andere Thesen. Sie sind von lebenswichtiger Bedeutung für die Sache der Revolution und des Sozialismus in China und auf der ganzen Welt.”9
Man kann ersehen: Der Hoxhaismus ist keine konsistente Ideologie, er ist bloß eine revisionistische Abweichung vom Marxismus-Leninismus-Maoismus. Als solche wird er eines Tages mit dem Lauf der Geschichte verschwinden.
Die “Revolutionierung des ganzen Lebens des Landes” in Albanien fand auch Erwähnung10. Es ist offensichtlich, dass es sich dabei, wie schon in meinem Artikel zu Hoxha angeführt, um die albanische Kopie der Kulturrevolution handelt. Auch diese Tatsache spricht für die Einschätzung Enver Hoxhas als “dogmatischen Revisionisten”, wie es einige amerikanische Ende der 70er taten11. Bedarf es mehr des Kommentars? Die Tatsachen sprechen klar und deutlich für sich selbst. Entsprechend:
Möge der Leser sich selbst ein Urteil bilden und diese albanische Broschüre lesen!
2“Warum greift der imperialistisch-revisionistische Chor die KP Chinas und die Große Proletarische Kulturrevolution wütend an” (29. Dezember 1966), Verlag “Naim Frasheri”, Tirana 1967, S. 3.
3Ebenda, S. 15/16.
4Ebenda, S. 20.
5Ebenda, S. 21.
6Ebenda, S. 23.
7Ebenda, S. 25.
8Ebenda, S. 41.
9Ebenda, S. 42.
10Siehe: Ebenda, S. 12.