Die „Arbeiterselbstverwaltung“ – Ein profundes System?

Hier auch als PDF verfügbar. Tito ideologisch „erledigen“ zu wollen ist so unnötig, als wolle man heute noch Gorbatschow „erledigen“ wollen – beide haben sich selbst erledigt, dazu bedarf es keiner Fremdeinwirkung. Es soll hier aus diesem Grund lediglich um Titos „Arbeiterselbstverwaltung“ gehen – dessen falsche ideologische Prämissen genauso wie dessen Auswirkungen. Dies ist vor allem zum Verständnis der Geschichte von Belang, da sich unter anderem die polnischen Revisionisten sich auf diese beriefen1. Aber auch in China bezogen sich Chen

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Die DKP-Programmatik und die ideologische Positionierung der KO – Eine halbherzige Distanzierung

Hier auch als PDF verfügbar. Vorbemerkung: Es war nicht vorgesehen, dass diese Kritik veröffentlicht wird. Da die KO sich aber wieder einmal zu einem revisionistischen Großangriff gegen Mao Tsetung verstiegen hat1, sehe ich die Notwendigkeit dazu. Es gibt Genossen, die die Kommunistische Organisation jahrelang regelrecht anhimmelten als eine Hoffnung. Spätestens seit der Spaltung der KO in zwei rivalisierende Organisationen gleichen Namens im Januar 2023, die KO (Göttingen) und die KO (Frankfurt), ist diese Hoffnung weitestgehend verflogen und in einen Lagerkampf

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Bucharin und die NÖP – Marktwirtschaft bis zum Sanktnimmerleinstag

Hier auch als PDF. Die Auseinandersetzungen mit den revisionistischen Abweichungen um Trotzki und Bucharin innerhalb der KPdSU sind durch die Werke von Lenin und Stalin überliefert. Seitdem Stalin auf dem XX. Parteitag der KPdSU von Chruschtschow in Grund und Boden verdammt worden ist, wird in Frage gestellt, ob dessen ideologische Gegner unrecht hatten. In diesem Falle werde ich auf Bucharin und seine Sichtweise auf die NÖP eingehen, die er am 18. April 1929 auf einem Plenum des ZK der KPdSU

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Einige Anmerkungen zu Trotzkis „Staatskapitalismus“- und „Bürokratie“-Begriff

Es wird allzu häufig auf der abstraktest möglichen Ebene diskutiert, der Ebene von Begrifflichkeiten nämlich. Leider gibt es mehr Nutzer von Begrifflichkeiten als Personen, die diese im Wesentlichen verstanden haben. Auch bei Begriffen, die bereits fast ein Jahrhundert alt sind und ein Marxist eigentlich kennen sollte, um sich mit den Argumentationssträngen seiner ideologischen Feinde befassen zu können. Dabei stechen in Debatten vor allem immer wieder zwei trotzkistische Begrifflichkeiten heraus: Der „Staatskapitalismus“ und die „Bürokratie“. Trotzkisten benutzen diese Worte auf ihre

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„Jeder, der dieses Land liebt und sich deutsch nennen will, gehört hier hin“

Verehrte Leser, im Nachfolgenden bieten wir ein Interview mit dem Genossen Belisarius dar über einige aktuelle Themen. In der letzten Zeit ist einiges passiert im Bezug zur Migrationsfrage. Was ist deine Meinung zu den „Remigrationsplänen“ der Rechtsextremen? Dazu kann ich nur sagen: Die Pläne betreffen mich und meine Familie persönlich. Das zeigt ihre chauvinistische Ideologie. Ich bin zwar kein „Biodeutscher“, aber ich liebe dieses Land, ich bin hier aufgewachsen und habe deutsche Freunde, die ich Brüder nennen kann. Selbst meine

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Ratschläge eines Revisionisten – Womit György Aczél recht hatte

Es braucht nicht tiefgründig analysiert zu werden, dass es sich bei György Aczél um einen Revisionisten handelte. Wenn man sich sein Interview aus dem Jahre 19911 zu Gemüte führt, erübrigt sich eine solche. Er sprach sich dort gegen den sogenannten „Stalinismus“ aus, für Marktreformen und verglich Marx sogar mit Kopernikus – spielte also Marx in seiner ideologischen Bedeutung massiv herunter. Wer danach nicht glaubt, dass Aczél ein Revisionist gewesen ist, der würde es auch nicht glauben, wenn diese Belege in

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Imre Nagy – Ein kommunistischer Märtyrer? – Populäre Mythen über Imre Nagy

Hier auch als PDF. Imre Nagy ist eine der umstrittensten Personen der ungarischen Geschichte. Man könnte versuchen, dieses Thema zu umgehen, indem man nicht darüber redet, es ignorieren. Geschichte bedeutet aber nicht bloß, dass man vergangene Ereignisse kennt, sondern, dass man mithilfe der Erfahrungen der Vergangenheit die Gegenwart versteht und befähigt wird, die Zukunft zu gestalten. Walter Ulbricht schrieb als junger Marxist: „Wenn wir uns mit der politischen Geschichte beschäftigen, so zu dem Zweck, die Vorgänge der Gegenwart besser verstehen

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Uganda hat wichtigere Probleme! – Ein Kommentar

Seitdem Uganda im Mai 2023 ein striktes Gesetz gegen homosexuelle Handlungen eingeführt hat, ist Uganda im Fokus der westlich-liberalen sogenannten „LGBT Community“. Vorher konnte von diesen wohl niemand Uganda auf einer Weltkarte finden, schließlich ist es ein durchschnittliches afrikanisches Land und keine LGBT-Hochburg wie die USA. Die Bundesregierung1, die EU und die amerikanische Regierung2 äußerten sich im Gleichklang gegen das ugandische Gesetz. Offenbar ist es legitim, sich in die inneren Angelegenheiten eines afrikanischen Landes einzumischen. Ausländische Kritik an der Innenpolitik

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Der „polnische Weg zum Sozialismus“ – Über Gomulkas Abbruch des sozialistischen Aufbaus in Polen

Hier auch als PDF zum Abruf. Polen ist als das Land im Warschauer Vertragsgebiet bekannt, welches sich an Tito-Jugoslawien orientierte und somit nie den Sozialismus erreichte. Was jeder Genosse wissen dürfte, ist, dass Gomulka im Herbst 1956 die Kollektivierung und die Wirtschaftsplanung in Polen de facto beseitigte. Genaue Details jedoch sind nicht geläufig. Aus diesem Grund werde ich relevante Aspekte aus seiner Rede auf dem VIII. Plenum des ZK der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei (PZPR) am 20. Oktober 1956 anführen samt

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Sollte man die Vergangenheit vergessen? – Über den Zusammenhang von Geschichte und Ideologie

Estnische „Genossen“ äußerten mir gegenüber, dass man die Sowjetunion als sozialistischer Staat vergessen sollte. Entsprechend ist ihre Schlussfolgerung, dass man die Sowjetunion und damit auch die Estnische SSR als Lernmodell des Sozialismus verwerfen sollte. Ihre Schlussfolgerungen sind entsprechend reformistisch. Sie mögen zwar von sich behaupten, dass sie „Marxisten“ seien, aber da sie die reale Umsetzung des Sozialismus in der Sowjetunion und der Estnischen SSR komplett verwerfen, statt kritisch daraus zu lernen, fallen sie geistig vor die Oktoberrevolution zurück. Es gibt

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