Sollte man die Vergangenheit vergessen? – Über den Zusammenhang von Geschichte und Ideologie

Estnische „Genossen“ äußerten mir gegenüber, dass man die Sowjetunion als sozialistischer Staat vergessen sollte. Entsprechend ist ihre Schlussfolgerung, dass man die Sowjetunion und damit auch die Estnische SSR als Lernmodell des Sozialismus verwerfen sollte. Ihre Schlussfolgerungen sind entsprechend reformistisch. Sie mögen zwar von sich behaupten, dass sie „Marxisten“ seien, aber da sie die reale Umsetzung des Sozialismus in der Sowjetunion und der Estnischen SSR komplett verwerfen, statt kritisch daraus zu lernen, fallen sie geistig vor die Oktoberrevolution zurück. Es gibt

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Intellektuelle als Fehlwirte – Ein alltägliches Problem der marxistischen Ideologie

Die marxistische Ideologie wurde 1989/90 für tot erklärt. Dies geschah nicht nur in der westlichen Presselandschaft, diese versuchte den Marxismus schon die ganze Zeit über für tot zu erklären. Auch die sowjetrevisionistischen Theoretiker im Endstadium erklärten ihn für tot. Von Alexander Zipko wurde behauptet: „Es hat überhaupt keinen russischen Marxismus gegeben.“1 Man behauptete, dass der Marxismus buchstäblich nur aus Marx und Engels bestehen würde. Damit wurde Lenin preisgegeben. Zipko übernahm von Trotzki unwidersprochen die Behauptung, dass Marx sozusagen ein reiner

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Äquidistanz als Krisenerscheinung der kommunistischen Bewegung – Oder: Linkes Sektierertum wird den Aufbau der Kommunistischen Partei nicht beschleunigen

Verehrte Leser, im Folgenden bieten wir einen Beitrag von Kommunistisches Gespenst dar. „Man muss die größte Treue zu den Ideen des Kommunismus mit der Fähigkeit vereinen, alle notwendigen praktischen Kompromisse einzugehen, zu lavieren, zu paktieren, im Zickzack vorzugehen, Rückzüge anzutreten und ähnliches mehr.“1 – Lenin Nach jahrelangem Hin und Her ist es nun endlich so weit. Das Wagenknechtlager hat beschlossen eine eigene Partei zu gründen, vorläufig soll das Projekt „Bündnis Sahra Wagenknecht – für Vernunft und Gerechtigkeit“ heißen. Innerhalb großer

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Einfach und ehrlich – Wieso ein vermeintlich „zu simpler Sprachgebrauch“ kein Problem darstellt

Mir sind Kritiken zu Ohren gekommen, die den Artikel des Genossen Belisarius1 dafür kritisiert haben, dass dieser eine rhetorische Ausgefeiltheit und einen ausgiebigen Gebrauch von Fachsprache hat vermissen lassen. Genosse Belisarius ist, wie aus seinem Artikel ersichtlich wird, aus der untersten Schicht der Arbeiterklasse. Entsprechend spricht aus seiner Sprache die einfache, ehrliche und durchaus zutreffende Stimme eines Arbeiters. Ihm ist kein Vorwurf zu machen. Wenig Verwunderung ruft hervor, wenn an dieser Stelle angemerkt sei, dass es sich dabei um Kritik

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Hermann Heller – Ein Rechter? – Wie Rechtsextreme versuchen sozialistische Autoren zu kapern

Zufälligerweise bin ich auf eine alarmierende Tatsache gestoßen: Rechtsextreme sind dazu übergegangen, sozialistische Schriftsteller, die sich als Patrioten verstanden, zu kapern. Der weit verbreitete nationale Nihilismus innerhalb der linken Szene, deren negativen Auswüchse bis weit in die sozialistische Bewegung spürbar sind, ermöglichte dies überhaupt. Der rechtsextreme Jungeuropa Verlag veröffentlichte bereits 2019 das Werk „Sozialismus und Nation“ von Hermann Heller, einem Sozialdemokraten aus der Weimarer Zeit. Hermann Heller war kein herausragender Theoretiker. Er war ähnlich wie Walther Rathenau, aber mit sozialistischem

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Hauptsache gegen Israel? – Zur Israel-Palästina-Frage

Der Israel-Palästina-Konflikt ist mal wieder ganz oben in den Schlagzeilen wie seit Jahren nicht mehr. Es zeigt sich wieder einmal, dass viele Genossen keine klare Haltung in dieser Frage besitzen und deshalb schwanken zwischen einer Verurteilung der Hamas-Angriffe und blinder Unterstützung jeglicher Aktionen von palästinensischer Seite, ungeachtet dessen, wer der politische Akteur ist. In der bundesdeutschen Politik werden die Raketenangriffe auf Israel durch die Hamas besonders thematisiert Als Schlussfolgerung des Naziregimes kamen die Worte „Nie wieder!“ heraus. Wir Marxisten benutzen

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Noch mehr über Krisenfolgen

Ich hatte bereits im vergangenen Jahr die kommenden wirtschaftlichen Folgen der globalen Krisen angeschnitten und, dass wir diese zur Agitation nutzen sollten1. Seitdem hat sich die wirtschaftliche Lage weiter verschlechtert. Deshalb ist ein Update notwendig. Es wird sich im Nachfolgenden nicht um eine tiefschürfende Analyse der derzeitigen Lage handeln, aber dafür um eine Bandbreite an Schlaglichtern. Die Inflationsrate ist mittlerweile von Spitzenwerten von 8,8% im Oktober und November 2022 gesunken auf einen Wert von 4,5% im September 20232. Das heißt,

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Die Sowjetukraine – Ein kurzer Abriss

Verehrte Leser, im Nachfolgenden bieten wir einen Artikel von Genosse Minervan dar. Die Entstehung der Sowjetukraine Das politische System Kulturelle Freiheit und Förderung Mythos „Holodomor“ Anteil der Ukraine am Sowjetstaat und Kontextualisierung Fazit Die Entstehung der Sowjetukraine „Die Große Sozialistische Oktoberrevolution, welche die Arbeiter und Bauern Rußlands unter der Führung der Kommunistischen Partei mit Vladimir Iljitsch Lenin an der Spitze vollbracht haben, stürzte die Macht der Kapitalisten und Grundbesitzer, errichtete die Diktatur des Proletariats und schuf den Sowjetstaat, das Hauptinstrument

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Von Ali zu Stalin – Meine Erfahrungen als Ex-Alevit mit dem Islam

Hier auch als PDF verfügbar. Verehrte Leser, im nachfolgenden bieten wir einen Artikel des Genossen Belisarius dar. Vorwort   Ich möchte vorab kurz erklären, warum ich überhaupt diesen Artikel schreiben wollte, ich kann nämlich nicht länger wegsehen, wie das Land, das ich liebe, nämlich Deutschland und auch der Kontinent Europa, immer mehr islamisiert wird und das miteinander der Menschen bedroht und somit auch eine sozialistische Zukunft. Julius Betschka, ein bürgerlicher Journalist, schrieb im Tagesspiegel: „Das Verschweigen von Problemen löst sie

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Posadismus – Wenn Trotzkismus auf Däniken trifft

Der Trotzkismus trieb historisch merkwürdige Blüten. Er brachte nicht nur eine konterrevolutionäre pseudolinke Ideologie hervor, die die Arbeiterklasse vom Sozialismus ablenken soll, sondern hatte innerhalb dieser falschen Ideologie auch Auswüchse lächerlichen Ausmaßes. Die Lächerlichkeit ist an dieser Stelle kein übertriebenes Rhetorikmittel der Polemik, es ist buchstäblich zu nehmen. Der Auswuchs, um den es geht, ist der Posadismus. Einige von Juan Posadas Werken wurden in den 70er Jahren von einer trotzkistischen Gruppierung ins Deutsche übersetzt. Darunter waren für Trotzkisten typische ambivalente

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