Weiße Garde unter schwarzer Fahne – Über Machnos Anschauungen

Hier auch als PDF. „Manche sind der Auffassung, der Marxismus und der Anarchismus hätten ein und dieselben Prinzipien, es gäbe zwischen ihnen lediglich taktische Meinungsverschiedenheiten, so daß es ihrer Meinung nach ganz unmöglich sei, diese beiden Strömungen einander gegenüberzustellen. Dies ist jedoch ein großer Irrtum. Wir sind der Auffassung, daß die Anarchisten richtige Feinde des Marxismus sind. Wir erkennen also auch an, daß man gegen richtige Feinde einen richtigen Kampf führen muß.“1 – J. W. Stalin Nestor Machno – dieser

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Gleich unter Gleichen(?) – Zum 100. Jahrestag der Gründung der Sowjetunion

Es ist nun schon ein ganzes Jahrhundert vergangen seit der Gründung der Sowjetunion, des ersten sozialistischen Staates der Welt. Die Gründung war ein Fanal, das die Menschen weltweit erreichte, wie das Bibelwort: „Höret, alle Völker!“1 Die Sowjetunion war aber zu keiner Zeit der erstrebte „Internationalstaat des Weltproletariats“, sie war eher ein Großrussland mit der Anerkennung der Autonomie für die größten Nationalitäten – auch wenn diese in vielen Fällen missachtet worden ist. Das ist nicht rein „bösem Willen“ geschuldet, sondern vielfach

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Über Prophezeiungen – Oder: Die Unvorhersagbarkeit von Ereignissen

Prophezeiungen ziehen sich durch die Geschichte der Menschheit. Die Bibel ist zum Beispiel voll mit verschiedenen Propheten, und der Koran beruht auf einem einzigen, der sich selbst als Prophet bezeichnete. Diese Prophezeiungen und deren Erfüllung innerhalb der heiligen Schriften bilden in sich ein geschlossenes Glaubenssystem, weshalb viele Menschen an ihre Botschaften glauben. Das ist der Stoff, aus dem Religionen gemacht werden. Es gibt aber auch nicht-religiöse Prophezeiungen, die sich davon gewissermaßen unterscheiden. Der Kernunterschied liegt darin, dass diese Art von

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Neoliberaler Totalitarismus

Margret Thatcher prägte die TINA-Doktrin „There is no alternative.“ (Es gibt keine Alternative). Es mag sein, dass Thatcher in Großbritannien regiert hat, dennoch wird diese Mentalität in neoliberalen Kreisen in der gesamten westlichen Hemisphäre so vertreten. Man denke dabei nur an Merkels rhetorische Formel „Es gibt für uns keine Alternative.“! Diese Rhetorik, die von den neoliberalen Regierungen im Westen so offen ausgesprochen worden ist, ist bloß die Spitze eines viel tiefer liegenden Eisbergs. Was bedeutet denn, dass es „keine Alternative“

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Was ist überhaupt Planwirtschaft?

Unter Genossen wird über den Begriff Planwirtschaft gesprochen, als sei er für jede Person ohne Erklärung verständlich. Allzu oft wissen die Genossen, die den Begriff benutzen, selbst nicht einmal so genau, was dieser Begriff bedeutet. Dabei ist dieser so essentiell für das Verständnis der marxistischen Politökonomie. Aus diesem Grund werde ich hier eine kurze Einführung in das Spektrum des Begriffs darlegen. Marx und Engels sprachen bereits im Kommunistischen Manifest davon, dass die gesamte Wirtschaft unter einem einheitlichen Plan zu leiten

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Im Osten nichts Neues? – Über den XX. Parteitag der KP Chinas

Vom 16. bis zum 22. Oktober 2022 fand in Peking der XX. Parteitag der KP Chinas statt. Xi Jinping wurde dort zum dritten Mal zum Generalsekretär gewählt. Dieser Parteitag brachte im inhaltlichen Kern keine Neuigkeiten mit sich, weder im Vorfeld, noch während der Durchführung und erst recht nicht im Nachgang. Die „sozialistische Marktwirtschaft“ als wirtschaftliches Kernstück Chinas bleibt unangetastet, sowohl vor1, während2 und nach3 dem Parteitag. Wenn man also dem wirtschaftspolitischen Kurs nach urteilt, ändert dieser Parteitag rein gar nichts.

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Die Einheit der nationalen und sozialen Frage

Der Titel mag aufgrund der Beanspruchung des Themenfelds durch Neonazis anrüchig klingen. Dabei ist er es nicht. Er lehnt sich an das KPD-Programm von 1930 zur nationalen und sozialen Befreiung1 an. Die nationale Frage und die soziale Frage sind eng verbunden. Kann man denn ein wahrhafter Patriot seines Vaterlandes sein, ohne Sozialist zu sein? Wie soll denn eine Nation im Grunde zusammenhalten, wenn der antagonistische Widerspruch zwischen Ausbeutern und Ausgebeuteten sie in zwei Teile zerreißt mit einem unüberwindlichen Strom in

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Die Entstehung des Privateigentums im Spiegel bürgerlicher Klassiker

Hier steht der Artikel auch als PDF zum Download bereit. Das Privateigentum sei heilig und habe ewig zu bestehen – das ist heutzutage die vorherrschende Sichtweise der Großbourgeoisie, wenn man sie überspitzt auf den Punkt bringt. Die revolutionäre Bourgeoisie sah das anders. Es gibt drei bekannte Theoretiker, die von der Bourgeoisie bis heute zumindest in Lippenbekenntnissen hochgehalten werden: Thomas Hobbes, John Locke und Jean-Jacques Rousseau. Diese waren sich zwar nicht im Detail einig, dafür aber in der Feststellung, dass das

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Sozialist – und keiner weiß, was das ist

Hier auch als PDF. In der linken Szene wird viel über den Sozialismus gesprochen, aber die meisten definieren ihn entweder schwammig oder missbrauchen den Begriff, um Sozialdemokratie zu betiteln. Es herrscht, um es kurzzufassen, völlige Orientierungslosigkeit vor. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung gab im Januar 2020 eine Broschüre unter dem Titel „Lust auf Sozialismus“ heraus. Der Herausgeber Mario Candeias machte in seinem Vorwort Hoffnung darauf, sozialistische Antworten auf Fragen der Zeit dargeboten zu bekommen1. Das Ärgerliche ist, dass die geschürten Erwartungen nicht erfüllt

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Welche Art von Kollektivität brauchen wir?

Es ist kein Geheimnis: Die Kollektivität in der Arbeit lässt zu wünschen übrig. Diese Erkenntnis ist aber ein Allgemeinplatz, wenn die sozialistische Bewegung klein ist und entsprechend es auf jeden Einzelnen besonders ankommt. Entsprechend lässt sich da nichts unmittelbar daran ändern, außer, es beteiligen sich mehr. Was man aber durchaus reflektieren sollte, ist die Frage, wie Kollektivität auszusehen hat. Es haben sich nämlich historisch falsche Anschauungen verfestigt, die es zu beheben gilt. 1. Die Makel der Einzelperson. Allzu oft denken

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